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Pressetext – PP

Der Diplomand Mario Röhrle hat für seine Diplompräsentation ein spektakuläres Bild geschaffen. Röhrle hat die komplette Bibliothek der HGB „ausgeliehen“, hat sie entleert und deren gesamten Bücherbestand in der Galerie der Hochschule zu einer Skulptur verwandelt. Zirka 7000 Bände bedecken nun 36 qm des Galeriebodens der HGB und werden so zu einer eindringlichen Metapher verdichtet.

Mit dieser großen Geste werden so viel diskutierte Themen angesprochen, wie der gegenwärtige Zustand unseres Wissens, die Speicherung und der Verlust unserer Erinnerung, aber auch jenes der Digitalisierung vormals materieller Archive unserer Kultur.

Das Material eines solchen Archivs – die Bücher der Bibliothek der HGB – treten uns nun als ein großer und dichter Block vor Augen, der durch seine Dimension, aber auch in der filigranen malerischen Wirkung der unzähligen Farb- und Formvariationen der Buchumschläge fasziniert. Zugleich sind all jene Bücher ihrer Benutzbarkeit enthoben, ihrem Zweck entfremdet und für die Tradierung von Wissen für die Dauer ihrer symbolträchtigen Verschiebung verloren gegangen.

Durch seine ungemein aufwendige Installation – einem Kraftakt, an dem zehn Helfer zwei Tage lang mitwirkten – bezieht der Diplomand Mario Röhrle eine sehr zeitgenössische künstlerische Position, in der sich theoretische Reflexion und künstlerisches Handeln auf konsequente Weise verbinden. Dem kritischen Nachdenken wie auch der sinnlichen Wahrnehmung hat Röhrle, der in der Fachklassen für Bildende Kunst bei Astrid Klein studierte, eine spannungsgeladene Arbeit präsentiert.


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